RETTET DEN SCHLACHTHOFBLOCK IN INNSBRUCK VOR DEM ABRISS.

MACHBARKEITSSTUDIE GENERALSANIERUNG UND DACHGESCHOSSAUSBAU


SCHLACHTHOFBLOCK INNSBRUCK


Dipl Ing Matthias Loidl und Dipl Ing Klaus Mathoy Oktober 2021



Warum kein Abbruch, sondern Generalsanierung auch des ältesten Bauteiles?



1- Klimaschutz: Ersparnis von 4,25 Tonnen CO2 klimarelevantes Treibhausgas


(25 000 m3 x 170 kg CO2 )


2- Kosten: durch das Beibehalten der Grundstruktur Ersparnis von etwa 25% der vergleichbaren Neubaukosten., das sind etwa € 800,- pro m2 WNFL. 6600 m2 sind das eine weitere Ersparnis von etwa € 5,0 Mio. Der geplante Abbruch würde bei aktuellen Preisen etwa €1,0Mio kosten.(25 000m3x €40,-/m3) )


3- Wohnfläche: die gewünschte Fläche von 7100 m2 wird mit etwa 6600 bis 7200m2,je nach Dachausbau, erreicht. Wohnungen über 100 m2 können mit einer Einliegerwohnung für Großeltern oder erwachsene Kinder geteilt werden. Aber durch die Ersparnis von € 6,0 Mio kann man an anderer Stelle mindestens 40 neue zusätzliche Wohnungen bauen!


4- Wohnqualität: Die Gesamtqualität aller Wohnungen bleibt ohne Neubau höher:


Ziegelbau, Holzdachstuhl, barrierefreie Erschließung, denkmalgeschützte Wohnanlage.


5- Kindergarten: Der gewünschte Ausbau des Kindergartens ist ohne Abstriche möglich.


6- Tiefgarage: Die gewünschte Tiefgarage und die Feuerwehrzufahrt ist bei Erhalt der Bäume möglich. Und zwar unter Benutzung des erweiterten Durchganges von der Schlachthausgasse.


Dachausbau: Nur auf der Nordseite wird ein Teilausbau mit einer 2 geschossiger Dachwohnung vorgeschlagen. Wenn man an den anderen 3 Seiten dies machen würde, gäbe es zwar mehr Wohnfläche als gefordert, jedoch wird der Sonneneinfall in den Hof und auf die Balkone verschlechtert.


Balkone: Alle !! Wohnungen haben einen großen Balkon zum Hof hin und durch das Abdrehen des Blockes von der Südausrichtung werden alle Balkone im Hof besonnt.


Die Balkone werden als „Holz-Regale“ frei vor die Fassade gestellt.


Aufzüge: Alle Wohnungen werden durch innenliegende Aufzüge barrierefrei erschlossen.


Dabei werden die Aufzugschächte von unten beginnend mit 20cm Betonschalsteinen gemauert und von der Bestanddecke schalltechnisch getrennt. Die Kosten sind unwesentlich höher als vorgestellte Aufzüge, die noch dazu nicht barrierefrei sind und den Hof und die Balkone stören. Im Erdgeschoss gibt es jeweils ein Rampe von den Müll- und Radstellplätzen, um barrierefrei zum Aufzug zu kommen. Wenn die Außentüren zu den Gehsteigen zu nieder liegen, also die Rampen über 6% Steigung haben, wird der Lift als Durchlader bis zum Ausgangsniveau geführt.


Fahrradstellplätze und Müllsammelstellen: Im Innenhof gibt es keine Müllsammelgebäude mehr. Alle Müllräume liegen bei jedem Stiegenhaus auf der Ebene Gehsteig und so können die Müllcontainer direkt nach außen entsorgt werden. Dasselbe gilt für die Radstellplätze bei jedem Stiegenhaus mit direktem Anschluss zur Straße.



Energiesystem: Die vorhandenen Außenmauern aus 50 cm Ziegelmauerwerk ist als Dämmung ausreichend, wenn man die Fenster samt Einbau passivhaustauglich ausführt und Dach und Kellerdecke sehr gut dämmt. Es braucht also keinen Vollwärmeschutz sondern nur eine neue Färbelung nach Vorgaben des Denkmalamtes. Die Dachdeckung auf der bestehenden, neu gedämmten Holzkonstruktion erfolgt mittels Photovoltaik-Dachziegeln, z.B. mit Tesla Solardachplatten in grau, die kaum von Tondachziegeln unterscheidbar sind und daher aus Denkmalsicht möglich sind. Dadurch ergeben sich soviel PV Flächen(4300m2), dass nicht nur die Wärmepumpenheizung betrieben werden kann, sondern der gesamte zusätzliche Stromverbrauch inklusive Strom für die 50 Car-Sharing E-Autos. Jahresertrag bei 250 Wohnungen im Schnitt 4400 kWh pro Wohnung.


Eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird unter Verwendung der alten Kamine als dezentrales System installiert. Dies vor allem als Schallschutz gegen die äußeren Straßenfassade.



Parkgarage: Diese wird so eingebaut, dass alle großen Bäume erhalten werden. Alle Parkplätze erhalten eine E-Ladestation, sodass man für alle Wohnungen als Zusatzservice etwa 50 E-Autos anschaffen kann, welche allen Bewohnern gegen Leihgebühr zur Verfügung stehen. Eigene PKW sind daher für viele Bewohner nicht mehr nötig, da ja für die etwa 250 Wohnungen sowieso nicht genügend konventionelle Parkplätze zur Verfügung gestellt werden können.



Feuerwehrzufahrt: Die Einfahrt von der Schlachthofgasse ist zwischen Rohdecke und Rohwänden jetzt schon 350cm breit und 370cm hoch. Durch Absenken der Einfahrt um 20 bis 30cm bekommt man eine Höhe von 400cm. Die meisten Feuerwehr-Fahrzeuge sind unter 370cm hoch und 250cm breit. Daher kann diese Einfahrt sowohl für die Garage als auch für die Feuerwehr dienen.



Detailaufbauten:



Dachaufbau: U= 0,15 W/m2a


Bestand-Pfetten und Sparren, sandgestrahlt


Brandschutzschalung 40mm


Diffusionsoffene Vordeckung


PU- Alu Dämmplatten 120 mm


Bitumenisolierung 2fach


Konterlatten und Dachlatten 40/60


Tesla Solar. Roof Dachplatten, grau


Deckenaufbau:


Bestandbalken mit Schüttung dazwischen ca. 18/24


Verputzte Decke bleibt bei bestehenden Zimmern


Oben: Trittschallplatte 2cm


Heizestrich 8cm


Holzboden 1,5 cm


Eventuell Wechselbalken, wenn statisch notwendig, in den Wohnküchen


Liftschacht:


20 cm Betonschalsteine, armiert


Schallschutzmatte 3cm


Stahlkonstruktion zum Auswechseln der Balkendecke laut Statik


Gipskarton- Verkleidung der Schallschutzmatte


Holzbalkone:


Steher 20/20


Balken: 16/20 und 10/12


Boden aus 60 mm Nut und Feder Schalung, Lärche


Geländer: Brüstungsbrett aus 60 mm Lärchenholz


Dazwischen gespannter Niro- Maschendraht


Wandaufbau, Fenster:


50cm Ziegelwand mit Kalkputz bleibt


Fenster neu als Passivhaus-Holzfenster